Die Geschichte der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde begann im Jahre 1836, als protestantische Siedler aus der Pfalz, aus Württemberg und besonders aus dem Ries in das Gebiet um die zwei “Königsbrunnen” zogen.
Nur neun Jahre später wurden schon 345 evangelische Einwohner Königsbrunns von der Augsburger Kirchengemeinde St. Ulrich seelsorgerisch betreut. Bis zur Besetzung der ersten Pfarrstelle durch Karl Friedrich Ludwig Ostertag vergingen allerdings fast 30 Jahre (1875). Höhepunkte während dieser langen Wartezeit waren für die evangelischen Gemeindeglieder sicherlich die Errichtungen der St. Johanneskirche (1859 – 1861), des Schulgebäudes (1846), des Pfarrhauses (1867) und der Friedhofsanlage (1848). Die Einpfarrung einiger umliegender Gemeinden ließ die Zahl der Gemeindeglieder im Jahr 1910 auf 1.374 ansteigen.
Seit 1995 ist Königsbrunn mit 6.600 Gemeindegliedern die größte Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde des Dekanatbezirks Augsburg.
1836 | Siedler aus Württemberg, Hessen, Baden, der Pfalz, dem Donaumoos, der Dachauer und Aichacher Gegend, vor allem aber aus dem Ries kommen zu den Königsbrunnen | |
1842 | Die Kolonie Königsbrunn wird zur Gemeinde erhoben | |
1845 | 345 evangelische Einwohner Königsbrunns werden von der Augsburger Kirchengemeinde St. Ulrich betreut | |
1846 | Die erste evangelische Schule (Gebäude südlich der St. Johanneskirche) wird gebaut | |
1847 | 01.12. | Amtseinführung des ersten evangelischen Seelsorgers: Vikar Adolf Julius Knauß |
1848 | Ein protestantischer Gottesacker (Friedhof) wird angelegt | |
1851 | Jakob Wahl, Mathias Wahl, Philipp Weis und Johann Franz werden in den ersten Kirchenvorstand gewählt | |
1852 | Die Betreuung durch die Augsburger Kirchengemeinde St. Ulrich endet; die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde wird selbständiges Pfarrvikariat | |
1859 | 04.05. | Grundsteinlegung für die St. Johanneskirche |
1861 | 24.06. | Feierliche Einweihung der St. Johanneskirche |
1861 | 06.12. | Die Orgel in der St. Johanneskirche wird vollendet |
1864 | 03.12. | Volkszählung: 660 evangelische Gemeindeglieder (Gesamtbevölkerung: 1426) |
1867 | Das erste Pfarrhaus entsteht nördlich der St. Johanneskirche (jetziges Mesnerhaus und Pfarrbüro) | |
1875 | Pfarrer Karl Friedrich Ludwig Ostertag besetzt die erste Pfarrstelle; aus dem Vikariat ist eine Pfarrei geworden | |
1898 | Neubau einer evangelischen Schule (heute nicht mehr existent) | |
1910 | Einpfarrung von Bobingen, Straßberg, Oberottmarshausen, Wehringen, Graben und Kleinaitingen; Gesamtzahl der Gemeindeglieder 1.374, davon 1268 in Königsbrunn | |
1913 | 01.06. | Einweihung des Leichenhauses |
1929 | Bei Renovierungsarbeiten wird in der Johanneskirche das Westfenster zugemauert | |
1933 | 1.500 Evangelische leben in Königsbrunn. Der Posaunenchor wird gegründet | |
1934 | Der Gemeindesaal, eine ehemalige Geschützremise des Fliegerhorstes Lager Lechfeld, wird westlich der Johanneskirche errichtet | |
1946 | Der Gemeindesaal wird als Zwischenlager für Heimatvertriebene und Flüchtlinge genutzt | |
1947 | 28.10. | Die während des 2. Weltkrieges (1942) abgegebene, große Kirchenglocke kommt in die Brunnenstadt zurück |
1950 | 2.007 Königsbrunner sind evangelisch | |
1953 | 01.08. | Bobingen (1910 eingepfarrt) wird exponiertes Vikariat |
1953 | 08.11. | Vier neue Kirchenglocken für die St. Johanneskirche werden geweiht |
1960 | Ein elektrisches Glockengeläut erleichtert die Arbeit des Mesners | |
1965 | In der Friedhofstraße wird das neue Pfarrhaus gebaut | |
1967 | 28.04. | Stadterhebung Königsbrunns mit 11.000 Einwohnern (4.443 evangelisch) |
1967 | 01.08. | Dr. Hans Diether Reimer besetzt die zweite Vikariatsstelle |
1968 | 01.08. | Letzte Fahrt des Pferdeleichenwagens |
1976 | Umwandlung des zweiten Vikariats in die zweite Pfarrstelle | |
1979 | Pfarrer Reinhard Wild besetzt die zweite Pfarrstelle | |
1980 | Die “Schallmauer” von 5.000 Gemeindegliedern ist mit 5.320 durchbrochen | |
1980 | Baubeginn für das neue Gemeindezentrum (Martin-Luther-Haus) in der Donauwörther Straße | |
1981 | 01.11. | Das Martin-Luther-Haus wird glanzvoll eingeweiht |
1983 | Bei Renovierungsarbeiten wird das farbige Westfenster im Chorraum der St. Johanneskirche neu entdeckt und renoviert, der Kirchplatz wird mit dem Johannesbrunnen neu gestaltet | |
1989 | Im Martin-Luther-Haus wird eine Orgel installiert | |
1992 | Susanne Thorwart und Manfred Kurth besetzen die Stelle des 3. Pfarrvikariats. Der Gemeindesaal wird abgerissen und an gleicher Stelle wird mit dem Bau des Gemeindezentrums St. Johannes und des Kindergartens Arche Noah begonnen | |
1993 | 12.12. – 19.12. | Mit einer Festwoche wird das neue Gemeindezentrum eingeweiht |
1994 | Klaus Bormann wird Dekanatskantor | |
1995 | Königsbrunn ist die größte Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde im Dekanatsbezirk Augsburg (6.600 Gemeindeglieder) | |
1996 | Neue Orgel für die St. Johanneskirche | |
1997 | Die Kirchengemeinde übernimmt die Trägerschaft für den Johannes-Kindergarten | |
2001 | Renovierung der Aussegnungshalle auf dem Friedhof | |
2002 | 30.06. – 07.07. | Festwoche zum 150-jährigen Bestehen |
2004 | Renovierung des Kirchturms der St. Johanneskirche. Bürger aus ganz Königsbrunn spenden unter dem Motto „Rettet St. Johannes”. | |
2011 | Zur Feier des 150-jährigen Bestehens der St. Johanneskirche finden verschiedene Veranstaltungen das Jahr über statt. Eine Festschrift erscheint. | |
2011 | 18.09. | Andrea Graßmann wird in der St. Johanneskirche ordiniert und wirkt nun in der Gemeinde |
2011 | 01.10. | Kuno Baumann übernimmt die Kantorenstelle |
2011 | Renovierung des Gottesdienstraums im Martin-Luther-Haus Am ersten Advent findet der erste Go1030, ein Gottesdienst in freier Form statt | |
2012 | 05.02. | Diakon Thomas Pötschke wird in der St. Johanneskirche feierlich in sein Amt eingeführt |
2012 | Die Johannes-Kinderkrippe zieht um in die Dietrich-Bonhoeffer-Straße in der Nähe der St. Johanneskirche | |
2014 | 05.01. | Pfarrer Alan Büching verlässt die Gemeinde und geht nach Diedorf |
2015 | 01.03. | Die Kindertagesstätte am See unter Trägerschaft der Kirchengemeinde wird eröffnet. Sie bietet 2 Kindergartengruppen und 4 Krippengruppen |
2015 | 01.05. | Die Kirchengemeinde vermietet das Untergeschoß des Martin-Luther-Hauses an das Landratsamt Augsburg für die Unterbringung von Asylbewerbern. Knapp 40 Menschen aus unterschiedlichen Ländern ziehen ein, die meisten Syrer und Albaner |
2015 | 06.12. | Dekan Haug wird feierlich in den Ruhestand verabschiedet |
2016 | 03.07. | Dekanin Dr. Doris Sperber-Hartmann wird in der St. Johanneskirche feierlich in ihr Amt eingeführt |
2018 | 17.06. | Auf der Gemeindeversammlung gibt Pfarrer Ernst Sperber nach einem Vortrag über die Haushaltslage den Beschluss des Kirchenvorstands bekannt: Die Evangelisch-Lutherische Krchengemeinde Königsbrunn wird das Martin-Luther-Haus nur noch bis einschließlich 30. April 2020 betreiben. Danach wird seine Verwaltung die Gesamtkirchengemeinde übernehmen. Das bedeutet die Schließung und Auflösung des Martin-Luther-Hauses als Gemeindezentrum. |
2019 | 14.07. | An diesem Sonntag findet der letzte Gottesdienst im Martin-Luther-Haus statt. Anschließend wird das Haus entwidmet. Die sakralen Gegenstände werden mit einer Prozession ans Gemeindezentrum St. Johannes überführt. In das Haus wird ein Kindergarten einziehen. |
2019 | 20.10. | Der Kindergarten Martin-Luther wird eröffnet. |