Mit Gott beginnen – Ja zum Leben
Die Taufe ist das Sakrament der Annahme. Gegen die Angst, nicht geliebt zu werden, gegen die Erfahrung, austauschbar und überflüssig zu sein, stellt Gott sein Versprechen: “Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein” (Jesaja 43,1).
Unsere Taufschale: Jesu Taufe
Die meisten werden bei uns als kleine Kinder getauft. Das Leben jedes einzelnen kleinen Geschöpfes Gottes hat von Anfang an unendlichen Wert und steht unter Gottes Schutz.
Die Taufe verdeutlicht Gottes ‘Ja’ zu dem kleinen Menschen und seinen Schutz im Auf und Ab des Lebens.
Das Symbol dafür ist das Wasser: Es ist die Quelle allen Lebens, es hat aber auch etwas Bedrohliches. Im Wasser kann das Leben auch untergehen.
Das Leben hat immer zwei Seiten. Da braucht es gute Begleitung durch Gott und durch Menschen. Eltern und Paten aber auch andere Menschen und die Gemeinde gehen mit dem Kind.
Kann ich mich auch nachträglich taufen lassen?
Wer als Kind nicht getauft wurde, kann sich jederzeit selbst taufen lassen, wenn er oder sie sich der christlichen Gemeinschaft anschließen will.
Die Taufe ist auch das Sakrament der Aufnahme in die christliche Gemeinschaft. Sie gibt uns Schwestern und Brüder und lässt uns nicht allein. Die Taufe gilt dem einzelnen, aber sie hat soziale Folgen und ist der ‘offizielle’ Beginn der Mitgliedschaft in der Kirche.
Schließlich ist die Taufe das Sakrament der Christusverbundenheit. Sie stiftet eine innige, schicksalhafte Verbindung zwischen Christus und dem Christen. ‘So sind wir mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, und so wie wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind mit seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein’, schreibt Paulus im Römerbrief Kapitel 6 Vers 4f.
Die Taufe verbindet den Einzelnen in geheimnisvoller Weise mit der Person und dem Geschick Jesu, mit seinem Sterben und Auferstehen.
Organisatorisches zur Taufe
Tauftermin
In der Frühzeit der christlichen Kirchen war Ostern der beliebteste Tauftermin. Das hängt mit der Symbolik zusammen: Wie Jesus am Karfreitag ‘im Tod unterging’, so kann das Untertauchen des Täuflings im Wasser als symbolischer Tod verstanden werden.
Und wie Jesus an Ostern zu einem neuen Leben auferstand, so wird auch der Täufling ‘aus der Taufe gehoben’. Erst mit der weiten Verbreitung der Kindertaufe wurde aus dem Untertauchen ein Übergießen mit Wasser.
Heute finden das ganze Jahr hindurch Tauffeiern statt. In unserer Johanneskirche taufen wir sonntags entweder im Gemeindegottesdienst (10 Uhr) oder im Anschluss an den Gottesdienst um 11.15 Uhr in einem eigenen Taufgottesdienst. Bitte sprechen sie rechtzeitig mit dem Pfarramt Ihren Terminwunsch ab.
Der Taufgottesdienst
Der Ablauf des Gottesdienstes gliedert sich in vier Teile:
Grüßen und Danken
– Nachdenken über den Taufspruch
– die Handlung am Taufstein mit gemeinsamem Glaubensbekenntnis
– Segnung der Familie, Fürbitte, Vaterunser und Segen.
– zwischen den Teilen wird oft etwas gesungen. Wenn Sie wollen, können Sie die Lieder selbst aussuchen.
Tauffragen
Eltern und Paten werden bei der Taufe um ein Versprechen gebeten.
Sie sollen durch ihr Reden und Handeln das Kind Gottes Liebe spüren lassen, damit es später einmal selbst Liebe geben kann. Es unterstützen, “dass in dem Kind der Glaube an Jesus Christus wachsen kann” sowie ihr Kind in die christliche Gemeinde hineinführen und es ermutigen, im Geist Gottes zu leben.
Dieses Versprechen legen die Eltern und Paten nacheinander ab, indem sie antworten: “Ja, mit Gottes Hilfe”.
Pate kann werden, wer Mitglied in einer Kirche ist. Mindestens einer sollte in der Regel evangelisch sein. Sollten die künftigen Paten keine Mitglieder unserer Kirchengemeinde sein, brauchen sie eine Bescheinigung ihres jeweiligen Pfarramts, dass sie einer der Kirchen angehören. Diese Bestätigung erhält Ihr Pate im zuständigen Pfarramt seines Hauptwohnsitzes.
Der Taufspruch
Der Taufspruch ist ein Wort aus der Bibel, das den Getauften oder die Getaufte ein Leben lang begleiten soll. Sie sind als Eltern herzlich dazu eingeladen, ein passendes Bibelwort auszusuchen.
Hier eine Auswahl einiger beliebter Taufsprüche.
Taufkerze
Die Taufkerze ist ein altes christliches Symbol. Es wird mittlerweile auch in vielen evangelischen Gemeinden wieder heimisch. Die Kerze soll an den Spruch Jesu erinnern: “Ich bin das Licht der Welt.”
Im Pfarramt können Sie eine Taufkerze aus unserem Sortiment erwerben, sofern Sie nicht selbst eine weiße Kerze mit Symbolen aus Wachsplatten verzieren wollen. Diese wird dann im Gottesdienst vom Paten oder einem Geschwister des Täuflings entzündet. Natürlich bietet es sich an, dass alle Kinder ihre Taufkerze mitbringen.
Mitgestaltung der Taufe
Es gibt viele Möglichkeiten für Sie, den Gottesdienst mitzugestalten: Manche Familien besitzen ein Taufkleid und/oder Taufkissen. Aber das muss man nicht haben. Manchmal musizieren Verwandte oder Freunde. Und manchmal ergreifen Eltern, Paten oder Freunde selbst das Wort, tragen ein Gedicht vor oder ‘gute Wünsche für das Taufkind’ in einem Fürbittgebet. Kurz, jede Mitwirkung ist willkommen.
Viele gute Gedanken über die Taufe können Sie auch im Gesangbuch auf den Seiten 1383 bis 1393 nachlesen.
Alles, was Sie sonst noch wissen möchten, können wir bei unserem Taufgespräch klären, das in der Regel einige Tage vor der Taufe stattfindet, und zu dem auch die Paten dazukommen können.
Anmeldung
Das Pfarramt vermittelt Ihnen einen Termin mit dem Pfarrer für das Taufgespräch, das entweder bei Ihnen zuhause oder im Pfarramt sein kann. Im Taufgespräch wird alles weitere besprochen.
Sie brauchen:
- die Geburtsurkunde des Täuflings
(die Standesämter stellen bei Geburten in der Regel eine Bescheinigung ‘für religiöse Zwecke’ aus) - einen/mehrere Paten
(nicht bei der Taufe von Erwachsenen)
Nach der Taufe sind Sie einmal im Jahr herzlich eingeladen zum Tauferinnerungsgottesdienst.